- Fehler
- statistischer Fehler; Grundbegriff der Statistik mit drei hauptsächlichen Erscheinungsformen: (1) Ein ermittelter Wert eines ⇡ Merkmals weicht vom tatsächlichen (wahren) Wert mehr oder weniger ab. Ist xi der tatsächliche und ñ̅i der beobachtete Wert, so heißen (ñ̅i – xi) bzw. |ñ̅i – xi| bzw. (ñ̅i – xi)/ xi F., absoluter F. bzw. relativer F. Grund: z.B. falsche Antworten, falsches Vorgehen des Interviewers oder falsche Beobachtungen. Die Konzeption eines wahren Wertes ist oft problematisch.- (2) Der berechnete Wert eines ⇡ Parameters der ⇡ Grundgesamtheit, etwa des ⇡ arithmetischen Mittels oder der ⇡ Varianz, ist nicht mit dem wahren Wert identisch.- Grund: Falsche Merkmalswerte (⇡ Fehlerfortpflanzung), falsche Abgrenzung der ⇡ Grundgesamtheit (⇡ Coverage-Fehler, ⇡ Non-Response-Problem), falsche Verarbeitung der Beobachtungswerte. Gegenseitige Neutralisierung von Fehlereinflüssen ist hier möglich.- (3) Ein ⇡ Schätzwert aus einer⇡ Zufallsstichprobe unterscheidet sich mehr oder weniger stark vom zu schätzenden Parameter in der Grundgesamtheit. Grund: Die unter den Punkten 1 und 2 genannten Ursachen, die als ⇡ Nichtstichprobenfehler zusammengefasst werden; ein Schätzwert aus einer Stichprobe weicht zufallsbedingt vom wahren Wert ab (⇡ Stichprobenzufallsfehler). In der modernen ⇡ Stichprobentheorie gilt das Augenmerk der simultanen Verminderung von Stichproben- und Nichtstichprobenfehlern.- (4) Zusätzlich ist der Begriff statistischer F. zur Bezeichnung von falschen Entscheidungen (⇡ Fehlerrisiko, ⇡ Alpha-Fehler, ⇡ Beta-Fehler) bei ⇡ statistischen Testverfahren gebräuchlich. Literatursuche zu "Fehler" auf www.gabler.de
Lexikon der Economics. 2013.